Mittwoch, 23. September 2009

Neue Bekanntschaften

Heute zeigen wir euch mal, wen wir letzten Donnerstag und am Wochenende kennen gelernt haben.
Die drei Freiwilligen aus Holland waren vorletzten Sonntag in der Kirche und haben direkt neue Bekanntschaften gemacht und haben direkt drei Einladungen zum Essen und sogar zur Übernachtung bekommen. Zweimal konnten wir dabei sein :)
Donnerstag,17.9.09. waren wir bei Johann und Alexa zu einem Braai eingeladen. Die Beiden sind zwei junge, frisch verheiratete, super nette Leute :). Uns kam es so vor, als ob Johann fast alle südafrikansichen Sprachen sprechen konnte. Er ist Tierarzt und wird sowohl geholt wenn eine Kuh im Sterben liegt als auch wenn ein Elefant Hilfe braucht. Alexa ist eine Therapeutin und wird uns, wahrscheinlich zusammen mit Johann, auch demnächst mal besuchen.


Die Beiden leben in einem „kleinen“ Haus auf einem riesigen Zuckerrohrfarmgrundstück. Das Haus ist super schön und für zwei Leute ehrlich gesagt nicht klein. Von der Terrasse aus hat man eine wunderschöne Aussicht, die wir leider nur im Dunkeln genießen konnten.


Von Freitag auf Samstag haben wir bei Rollo und Inky übernachtet. Sie haben eine private Organistion mit der 2500 Kinder mit Essen versorgen. Bei der Essensverteilung durften wir am Samstag mithelfen. Außerdem kümmern sie sich auch darum, natürlich mit Hilfe von Angestellten, dass die Kinder zur Schule gehen und psychisch betreut werden. Ihre Organisation wird durch Spenden finanziert.
Ganz schön krass, oder ?!
Angefangen haben sie mit der Essensverteilung 2001.

Die Beiden sind echt total nett und Inky hat super für uns gekocht :).


Wir in dem Essensverteilungslaster.
Der Laster von Innen.Typische afrikanische Begruessung ( unten links )Diese Bild wurde von dem Laster aus gemacht, waehrend wir unterwegs waren zum naechsten Essensverteilungspunkt.

Das momentane Freiwilligenteam von Amazing Grace ! schlechtes Wetter ist hier uebrigens auch manchmal

Montag, 14. September 2009

erster Artikel

Hey,
Paula schreibt regelmaessig Artikel fuer die Recklinghaeuser Zeitung, die wir hier dann auch hochladen werden. Dieser Wurde Anfang letzter Woche veroeffentlicht:


Immer wieder musste ich mir in Erinnerung rufen, dass ich nicht in Südspanien war: Die vertrocknete Landschaft, ein „Superspar“ an jeder Straßenecke. Bisher war das Einzige, das der europäischen Kultur nicht entspricht die Straßenverkehrsordnung. Man fährt auf der linken Seite, das Lenkrad ist rechts und die Ampeln sind wie in Amerika hinter der kreuzenden Straße.
Noch ein Blick auf mein Flugticket: ja, doch. Ganz sicher. Ich war in Johannesburg. Zusammen mit drei anderen Freiwilligen werde ich ein Jahr in Südafrika verbringen. Die zwei Jungs, die mich von Frankfurt über Kairo nach Johannesburg begleitet haben bleiben in Eikenhof, nahe Johannesburg. Laura, ebenfalls seit Frankfurt an meiner Seite, und ich fahren weiter nach Malelane- ein kleines Städtchen östlich von Johannesburg, nicht weit entfernt vom Kruger Nationalpark. Hier werden wir ein Jahr in einem Kinderheim leben. Hier essen, spielen, waschen, lachen, singen und tanzen wir mit den Kindern. Der Name des Heims ist „Amazing Grace children`s centre“, benannt nach der Gründerin. Das Heim hat zwei Hauptsitze. Einen in Eikenhof, und einen hier in Malelane. Außerdem ist die Aufgabe der Heimmitarbeiter, sich darum zu kümmern, dass Kinder ärmerer Familien die Möglichkeit haben, bei ihren Eltern oder Tanten und Onkels zu bleiben und „child trafficking“ zu verhindern.
Jetzt bin ich also hier. In Malelane. Um vom Flughafen in Johannesburg wegzukommen war zunächst ein Telefonat nötig. Nachdem ich bei den ersten drei Nummern, die mir gegeben wurden- für den Fall, dass uns keiner vom Flughafen abholt- vergeblich probiert hatte durchzukommen meldete sich bei der vierten Nummer eine freundliche Männerstimme am anderen Ende. Jedoch war der Empfang sehr schlecht, daher rief ich einfach nur ins Telefon, wer ich bin, wo wir- die vier Freiwilligen- waren und dass wir gerne abgeholt würden. Natürlich auf Englisch. Nach einer weiteren knappen Stunde Wartezeit holte uns dann die passende Person zu der freundlichen Stimme ab und brachte uns zu den jeweils entsprechenden Kinderheimen.
Die Fahrt nach Malelane dauerte etwa fünf Stunden und führte durch die tolle Landschaft Südafrikas. Mittlerweile war ich mir auch ziemlich sicher, nicht in Südspanien zu sein. Sondern im schönen Mpumalanga. Das ist die Region, in welcher Malelane liegt.
Abends kamen wir dann müde am Kinderheim an. Ohne große Worte des Willkommens wurde uns unser Zimmer gezeigt, woraufhin wir allein gelassen wurden. Allein mit einer Horde schreiender Kinder im Alter von zwei bis neunzehn Jahren.
Eins der jüngsten Kinder kam direkt mit Bauchschmerzen auf mich zugerannt und wollte ins Bett gebracht werden. Als ich neben ihm im Bett saß und ihm den Bauch streichelte kam direkt ein zweites Kind- noch jünger als das Erste- an, legte sich in meinen Schoß und schlief dort ein. Die anderen Kinder schrien und tobten im anderen Zimmer noch über Stühle und Tische. „Willkommen im Amazing Grace children´s centre“ dachte ich mir.
Am nächsten Tag stellten die Kinder sich mit Namen vor, die für mich unmöglich zu merken schienen. Noch jetzt, nach einer Woche, die ich hier schon verbracht habe, fällt es mir schwer, allen 30 Kindern die richtigen Namen zu zuordnen. Doch das ist nicht das einzige Kommunikationsproblem, das wir mit den Kindern haben. Manche sprechen nur schlechtes Englisch, manche garkeins. Daher sind wir gezwungen Siswati zu lernen, die Sprache, die die Kinder sprechen. Da kommt Südafrika-feeling auf! Unterstützt durch die ersten Elefanten, die wir schon an der Grenze zum Nationalpark (zehn Minuten zu Fuß vom Heim aus) gesehen haben und die wunderschönen Lieder, die die Kinder jeden Abend vor dem Essen als Gebet singen.
Doch es ist natürlich nicht alles wie im Bilderbuch. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist hier ganz deutlich zu spüren. Das Heim ringt um Geld, um den Kindern Essen zu bieten, das Wasser und den Strom zum Laufen zu kriegen (was beides momentan nur eingeschränkt klappt) und das Haus in Schuss zu halten: das Dach ist kaputt, die Fenster sind nicht verschließbar und die zu wenigen Betten sind kaputt. Doch sobald man in den „Superspar“ geht sieht man gut gekleidete Menschen, die ihre Einkaufswagen bis oben füllen.
Die kaputten Fenster, der fehlende Strom, an all das kann man sich gewöhnen, doch schwierig ist zu wissen, dass viele der Kinder HIV positiv sind. Andere der Kinder haben immer wieder Erkältungen oder Kopfschmerzen, stecken sich gegenseitig an, weil sie sich zu zwanzig ein Zimmer teilen. Man selber hat da Mühe gesund zu bleiben und sich sauber zu halten.
Bisher haben wir das ganz gut geschafft. Mal sehen, was die nächsten 50 Wochen so mit sich bringen.

Sonntag, 13. September 2009

Ein ganz herzliches Hallo an alle die mal wieder vorbeischauen :)

An Lauras Freunde, Verwandte und Bekannte: seit mir (Laura) bitte nicht all zu boese wenn ich nicht so schnell auf Mails antworte oder nur kurz, es gibt hier einfach total viel zu tun. Aber dazu komme ich dann gleich noch.

Paula und ich sind im Moment bei Rani.
In der letzten Woche haben wir angefangen den Alltag der Kinder ein bisschen zu ordnen. Wir sind auch jeden Tag mit ihnen zur Schule gegangen, also um 6 Uhr aufgestanden, um so einiges mit den Lehrern zu bereden.
Wir haben Hausaufgabenbuecher eingefuehrt. In diesen sollen die Lehrer der jeweiligen Klassen eintragen was die Schueler fuer den Tag aufhaben. Auch wenn sie nichts aufhaben soll eine kurzer Kommentar dieses bestaetigen.
Nachmittags koennen wir die Kinder so in Grades aufteilen und dann kann ein Freiwilliger pro Grade den Kindern bei Fragen zur Seite stehen. Ganz klappt das bis jetzt noch nicht, aber das Ganze braucht wohl noch ein bisschen Anlauf.
Desweiteren hat uns eine Lehrerin gebeten zu Hause also im Heim mit bestimmten Kindern lesen zu ueben. Insgesamt unterstuetzen Paula und ich 13 von den 35 Heimkindern. Wir haben die Kinder in 3 Levels und vier Gruppen eingeteilt. Paula hat eine zweier und eine vierer Gruppe. Ich habe eine dreier und eine vierer Gruppe. Die Kinder in den beiden vierer Gruppen sind hautsaechlich aus Grade 4 (also 10- 12 Jahre) und sind wirklich obwohl wir schon versucht haben gleich starke bzw gleich schwache Leser zusammen zu stecken auf total unterschiedlichen Niveaus. Manche koennen ueberhaupt nicht Lesen und die wenigsten verstehen was sie Lesen. Dann gibt es noch die anderen beiden Gruppen. Paulas 2er Gruppe ist wahrscheinlich die beste Gruppe. Meine 3er Gruppe besteht aus drei Sechzehnjaehrigen. Bheki und Deliwe sind in Grade 6 und Busisiwe ist in Grade 3. Damit ihr euch das ein bisschen vorstellen koennt, die sind noch auf der Grundschule ! Mit 16 !
Paula und ich haben von Montag bis Donnerstag jeden Abend eine Gruppe und hoffen das wir ihnen so helfen koennen zumindest ein bisschen in der Schule mitzukommen.
Paula wird auf alle Faelle noch zusaetzlich Themba dabei helfen Englisch zu lernen. Er ist 12 Jahre und immer noch in Grade 2, weil er kein Englisch spricht.
Ich werde meine 3er Gruppe wahrscheinlich noch aufteilen bzw Bheki zusaetlich noch "Einzelhilfe" geben.
Da wir erst letzten Donnerstag angefangen haben wird sich das Ganze wohl noch weiter entwickeln. Wir muessen mal gucken wie es so laeuft. In meiner dreier Gruppe habe ich noch zwei "Teacher-Assistents". Thomas und Jurum, zwei Freiwillige aus Holland die nur fuer 4 Wochen hier sind.
So und jetzt kommt der dritte und letzte Punkt: Unterricht.
Am Freitag haben Paula und ich zwei Klassen im Lesen unterrichtet.

Was noch zu unsere Freizeit zu sagen ist:
Letzte Woche hat es sich so angefuehlt als ob man gar keine Freizeit haette. Ich merke immer mehr, dass wir wirklich in dem Heim leben, 24h ! immer. Ich muss wirklich lernen, mir bewusst Freizeit zu nehmen, Nein zu sagen, wenn ein Kind mit mir spielen will und ja auch mal an einem Baby mit voller Windel vorbei gehen.
Wir sollen das Heim foerdern, und so den Kindern helfen. Nachhaltig helfen.

Donnerstag, 3. September 2009

ein ganz normaler Tag

Es ist hier jetzt schon super heiss !
Als wir im Kruger Park waren, waren es bis zu 34 Grad ! Also wir sind gespannt wie wir den Sommer ueberstehen. Nadja ( eine ehemalige Freiwillige ) war so schlau ein Planschbecken mitzubringen, das ist echt richtig klasse und auch wir Freiwilligen nutzen es voll aus :)






wir sind im Moment dabei, die Buecherei ein bisschen auf Vordermann zu bringen :)

Ausflug in den Kruger Park




Letztes Wochenende haben wir uns mal eine kleine Auszeit genommen und sind zu Rani (unsere Koordinatorin, sie hat moeglich gemacht, dass unser Projekt, also das Heim durch weltwaerts-Freiwillige unterstuetzt wird)nach Nelspruit (eigentlich Witriver) gefahren. Sie hat uns netter Weise uebers Wochenende eingeladen und uns bestens verwoehnt. Am Sonntag haben wir einen Ausflug in den Kruger Nationalpark gemacht und hatten unglaubliches Glueck. Wir haben an nur einem Tag Nashoerner, Impalas, Bueffel, Krokodile, einen Leoparden, Elefanten, Giraffen, Zebras und die buntesten Voegel gesehen. Nach dem Wochenende konnten wir gestaerkt zurueck an die Arbeit und unsere Plaene verwirklichen. Momentan arbeiten wir an der Buecherei, aber es gibt noch einiges zu tun.