Tag 1
Ein grosses Projekt waehrend der Ferien war auch, zwei aelteren Kindern, die hier im Centre leben eine Identitaet zu besorgen. Eines der Kinder ist am Ende seiner Schullaufbahn angekommen und braucht die Identity Documents um seine Schullaufbahn abzuschliessen. Das andere Kind kann ohne die Identity Documents nicht anfangan zu studieren. Beide Kinder kommen aus Mosambik, in der Naehe von Maputo und haben auch noch Familie dort. Zuerst wurden voruebergehende Paesse in Nelspurit besorgt, so dass beide die Grenze nach Mosambik ueberqueren koennen. Am 30.06.2010 haben wir uns um 5.00 morgens zusammen mit einem Mitarbeiter auf den Weg gemacht. Eigentlich sollte es ganz einfac h sein. Ab zu den Home Affairs in Maputo, voruebergehende Paesse vorlegen und richtige Paesse bekommen. Hoert sich logisch an, finde ich. Zunaechst haben wir uns mit Filipe getroffen. Bis vor einem Jahr hat auch er im “Amazing Grace Children’s Home” gelebt. Nun ist er wieder zurueck in Mosambik, hat einen Job und moechte bald anfangen zu studieren. Die beiden Kinder mit denen ich unterwegs war, kannten Filipe auch noch und waren froh ihn wieder zu sehen. Da keiner von uns portugisisch kann, sollte Filipe der Uebersetzer sein. Wie sich letzten Endes raus stellte war er viel mehr als das. Ziemlich schnell fanden wir raus, dass der Prozess viel laenger dauern wird. Wir hatten geplant am Abend wieder in Malalane zu sein. Die beiden Kinder brauchten erst ihre Geburtsurkunden, danach koennen sie Identity Documents beantragen und erst dann bekommen sie ihren Paesse. Der Mitarbeiter musste noch am selben Tag wieder nach Hause. Da war ich also in Mosambik mit zwei Kindern und Filipe(den ich zu dem Zeitpunkt kaum kannte) und musste mich um ihre Paesse kuemmern. In einem Land, dessen Sprache ich nicht spreche. Zunaechst sind wir zu einem der Kinder nach Hause gefahren. Ich war froh, dass es sich nach ca 8 Jahren noch an den Weg erinnerte. Und dann standen wir auf einmal vor seiner Familie. Und ja, man konnte sehen, dass dies eine Familie war. Die Geschwister sahen sich alle sehr aehnlich. Wo war nun die Geburtsurkunde? In einem abgeschlossenen Raum. Und wo war der Schluessel? Nicht hier. Oh nein !! Letzten Endes fand sich ein Weg die Tuer auf zu kriegen und da war sie, die Gebuertsurkunde. Mitlerweile war es schon 3Uhr nachmittags. Nun mussten wir noch die andere Geburtsurkunde bekommen. Leider wusste keiner wo. Also haben wir erst ein Familienmitglied in Suedafrika angerufen, um eine mosambikanische Nummer zu bekommen, dort anzurufen und eine Wegbeschreibung zur Familie des Kindes zu bekommen. So weit so gut. Dort angekommen stellte sich heraus, dass es keine Geburtsurkunde gab. Auch die Mutter hatte keine. Was nun? Langsam wurde es dunkel. Ohne Zahnbuerste oder irgendwelche Wechselsachen mussten wir wohl eine Nacht in Mosambik verbringen. Da das Budget knapp war wollten wir moeglichst kein Geld fuer die Unterkunft ausgeben. Gluecklicherweise kannte ich von meinem letzten Besuch in Maputo ein Paar aus den Niederlanden, das in Maputo lebt und dort ein Doppelbett frei hat. Nach einigem Hin und Her habe ich auch das Haus wieder gefunden und ihnen eine Nachricht hinterlassen. Letzten Endes hat alles geklappt und jeder hatte ein Bett fuer die Nacht. Resume des Tages: eine Geburtsurkunde.Plan fuer den naechsten Tag: Um vier Uhr aufstehen um frueh bei den “Home Affairs” zu sein und irgendwie die andere Geburtsurkunde bekommen und das Identity Document fuer das andere Kind zu beantragen.
Tag 2
Nachdem wir schoen frueh aufgestanden sind und die Mutter des einen Kindes abgeholt hatten, waren wir frueh bei den “Home Affairs”. Um acht Uhr sollten sie oeffnen. Um halb neun wurde die Schlange vor den “Home Affairs” langsam laenger, aber offen waren sie immer noch nicht. Auch nicht um neun. Ich habe schon nicht mehr daran geglaubt, dass sie jemals oeffnen. Um zwanzig nach neun war es dann so weit. Ich musste immer im Auto bleiben, da ich weiss bin und weisse Menschen „Geld haben“…Filipe hatte sich mitlerweile auch wieder zu uns gesellt, nachdem er in der Nacht gearbeitet hatte. Nun mussten wir die Angestellten der “Home Affairs” davon ueberzeugen, uns eine Geburtsurkunde auszustellen. Irgendwie schaffte die Mutter des Kindes die Angestellten nach ueber einer Stunde und mit etwas zugestecktem Geld zu ueberzeugen. Wir hatten die zweite Geburtsurkunde! Nun stellte sich heraus, dass dem anderen Kind mit den Identity Documents hier nicht weiter geholfen werden konnte, da es keinen Computer gab. Wir mussten wieder zurueck zu den “Home Affairs” im Stadtzentrum. Bei der Geburtsurkunde des einen Kindes war naemlich nicht klar, wo sie ausgestellt wurde. Und nur dort wo sie ausgestellt wurde kann man das Identity Document anfordern, ein Computer war natuerlich auch notwendig. Auf dem Weg zu den “Home Affairs” im Stadtzenrum mussten wir noch eine Beglaubigung besorgen, die bestaetigt, dass die Geburtsurkunde echt ist. Normalerweise dauert dies mindestens einen Tag. Mit ein bisschen Geld hatten wie die Beglaubigung in ein paar Minuten. Filipe war wieder eine grosse Hilfe. Die Schlange vor den “Home Affairs” war, wie am vorrigen Tag wieder sehr lang. Um 3Uhr nachmittags wurden viele der wartenden Leute nach Hause geschickt. Auch das Kind mit dem ich unterwegs war. Ich schickte es noch einmal zurueck um ganz genau nachzufragen, was es das naechste Mal braucht um sein Identity Documet zu bekommen. Filipe ging mit dem Kind. Mit dem anderen Kind wartete ich im Auto, und wartete, und wartete…Auf einmal kam Filipe zurueck. Wir koennen das Dokument noch heute bekommen. Wir muessen nur ein bisschen Geld locker machen. OK, dachte ich mir, es wird mehr kosten noch einmal nach Mosambik zu fahren. Sind wir ein bisschen korrupt. So laeuft es einfach manchmal.Und nachdem es morgens noch so aussah als ob wir nicht viel weiter kommen wuerden hatten wir am Ende des Tages eine Geburtsurkunde mehr und ein Identity Document wuerde in zwei Wochen fertig sein. Zeit wieder nach Hause zu fahren. Nachdem die Geburtsurkunde am 1.7. ausgestellt wurde musste mindestens eine Woche gewartet werden, bis das Kind ein Identity Document beantragen kann. Das Identity Document des anderen Kindes wird erst in zwei Wochen fertig sein.Mein Job ist hier getan…endlich J.Auf dem Weg aus Maputo raus wurden wir natuerlich noch von der Polizei angehalten. Ich war schon drei Mal in Mosambik und bis jetzt wurde ich jedes Mal angehalten. Dieses Mal bin ich angeblich in eine Einbahnstrasse gefahren, genau wie alle Autos vor und hinter mir, die nicht angehalten wurden. Ich hatte nichts falsch gemacht. 50 Euro bitte. Nach laengerem hin und her waren es dann 10 Euro. OK. Weiter gehts. Da die Kinder beide alt genug sind werden sie das naechste Mal wahrscheinlich alleine nach Maputo fahren und sehr bald ihre Paesse haben.
Ich habe diesen Job wirklich gerne gemacht. Auch wenn ich zwischendurch am liebsten einfach wieder nach Hause gefahren waere. Es war eine einmalige Erfahrung, wie das ganze Jahr. Es war toll am Ende ein so schoenes Ergebnis zu haben. Denn ohne Paesse kommt man leider nicht sehr weit.
Der ganze Trip wurde von einer ehemaligen Freiwilligen, die Amazing Grace einmal pro Jahr besucht, unterstuetzt. Sie hat die Spenden in Deutschland gesammelt.
Mittwoch, 28. Juli 2010
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