Am Freitag sind wir mehr oder weniger völlig ohne Plan losgefahren. Nur das Auto war gemietet. Ein Toyota, leider ohne Radio! Dabei hatten wir Beide uns total darauf gefreut endlich mal in guter Qualität laut Musik zu hören, naja, da konnte man wohl nichts machen. Los gings !! Auf nach Xai-Xai. Das hieß auf der linken Seite Auto fahren, die Grenze überqueren, ein neuer Stempel im Reisepass und ein unglaublich schönes Land entdecken!
Wir sind so circa um 10 Uhr aufgebrochen. Unsere einzige Orientierung war das Foto einer Landkarte, das wir zum Glück noch vor der Abfahrt gemacht hatten. Mutig hat Johann die erste Etappe bis zur Grenze übernommen, wo wir dann direkt von einem selbsternannten Immigrationshelfer empfangen wurden. Natürlich hat der nicht ganz unentgeldlich gearbeitet, doch Zeit ist Geld, dank ihm ging alles schneller,
Wir haben ihn dann zum Dank ein Stückchen in unserem Auto mitgenommen. Und weiter ging es auf der Holperstrecke, Paula hatte das Steuer jetzt wieder in der Hand, immernoch nicht sicher, ob wir überhaupt richtig waren (wir haben zwischenzeitig den Kompass zur Hilfe genommen). Nachdem wir die „Autobahn“ verlassen hatten gab es nämlich keine Straßenschilder mehr. Doch wie aus dem Nichts tauchte nach etwa 3 Stunden Zivilisation auf. Und mit ihr auch Polizisten, die uns prompt anhielten und behaupteten, wir seien zu schnell gefahren. Doch von einem Freund wussten wir schon, dass die Polizei in Mosambik das gerne tat, Somit hat Paula der Polizei so lange von ihrem Freiwilligendienst in Südafrika, dem wunderschönen Mosambik, ihrem Geburtstag vor Kurzem und ihren Freunden, die alle zur WM kommen werden und dann auf ihre Empfehlung hin auch Mosambik besuchen werden, erzählt, bis die Polizisten weich geworden sind und wir uns die 30 Euro Strafe sparen konnten.
Letztenendes haben wir Xai-Xai dann um 18 Uhr erreicht. Doch das hieß noch lange nicht, dass wir das Meer schon erreicht hatten. Das versteckte sich nämlich hinter unzähligen weiteren Bergen. Dort angekommen hieß es wiederum noch lange nicht, dass wir wussten, wohin mit uns… doch war Steven schon zur Stelle. Wie sich nachher rausstellte war Steven einer der vielen Straßenverkäufer (alles Kinder oder Jugendliche!) und kannte den Hausmeister eines sehr, sehr schönen Ferienhäuschens, das wir dann über das Wochenende für nur etwa 12 Euro pro Pers/Nacht unser nennen durften. Meeresrauschen zum Einschlafen war inklusive J.Da wir wie schon erwähnt völlig unvorbereitet waren hatten wir natürlich auch nichts zum Essen. Daher sind wir in ein nettes Restaurant ganz in der Nähe gefahren ( Laufen war uns zu unsicher) und haben es uns dort gutgehen lassen. Es war ein sehr lustiger Abend.
Samstag morgen musste erstmal für Frühstück gesorgt werden. Das war ein Erlebnis für sich! Denn das Wort „Supermarket“ (Wir haben alle Varianten probiert: Supermercado, Superspar, Spar, Market…) schien den Einheimischen nichts zu sagen. Letztendlich landeten wir in einem Krämerladen, in dem es immerhin Cornflakes, Butter, Milch, Eier, Saft, Nudeln und Tee gab. Nachdem wir um ca. 7 Uhr von Johann mit den Worten: „Leute, es ist jetzt auch schon nach sieben!“ geweckt wurde, konnten wir dann um 10 Uhr frühstücken.
Als wir uns dann bei den Straßenverkäufern, die schon morgens um 7 Uhr vor unserer Tür saßen, eingedeckt hatten ging es an den Strand. Dort gab es dann gratis noch einen Sonnenbrand dazu. Und zwar für alle. Mit hungrigen Bäuchen wollten wir uns dann Abendessen kochen, doch sind zunächst auf einen nicht funktionierenden Herd gestoßen. Kein Problem für unseren Hausmeister! Innerhalb von wenigen Minuten hat er ein herrliches Feuer für uns hergerichtet, auf dem wir dann im Garten gekocht haben. Das war mal was Anderes und das Essen schmeckte.
Sonntag morgen (wir haben übrigens spontan beschlossen, einen Tag länger zu bleiben, weil es uns so gut gefallen hat) hieß es dann „Mercado Limpopo“. Bis wir es um 2 Uhr wegen der Hitze einfach nicht mehr augehalten haben. Zurück nach Hause, noch kurz an den Strand, ab in den indischen Ozean und wieder Abendessen vom Spezialherd. Wir sind dann auch relativ früh ins Bett gegangen, da wir heute um 7 Uhr losfahren wollten, um noch einen Abstecher nach Maputo zu machen. Eine arme, kaputte, volle, für mosambikanische Verhältnisse große und dreckige, für uns völlig neue Stadt. Nach einem leckeren Essen im Café Mará haben wir nach relativ langer Suche noch Holzwarenhändler gefunden, wo wir nochmal ordentlich zugeschlagen haben. Mitlerweile war es 15 Uhr. Das Auto sollte um 17Uhr wieder in Malelane abgegeben werden….jetzt aber flott !!!
Wir haben es geschafft ! Ohne erwähneswerte Ereignisse , wenn man von den auf voll beladenen Lastern (mit ungesichterter Ladung) sitzenden Menschen absieht, sind wir wohlbehalten und mit vielen neuen Eindrücken wieder zu Hause angekommen.
Empfangen wurden wir von strahlenden Kindern, die uns übers Wochenende vermisst hatten.