Dienstag, 13. Oktober 2009

Langweilig wird uns hier nicht

Jetzt haben wir beide schon ganz schoen lange nichts mehr von uns hoeren lassen.
Das liegt daran, dass hier so unglaublich viel passiert.
Vorletzte Woche, also Ende September waren wir auf einem so genannten Youth-Leader-Workshop. Das war ziemlich cool!
Also wir sind mit der Erwartung in den Workshop gegangen, dass wir ganz viele Jugendliche aus allen moeglichen Laendern kennen lernen, andere Freiwillige eben. Letzten Endes waren wir Beiden die einzigen Weißen die an dem Workshop teilgenommen haben. Wir haben in Zelten geschlafen und nein, es war nicht kalt. Wir waren so cicra 25 Teilnehmer, viel mehr Maedchen als Jungen. Es war voll schoen mal mit einheimischen Jugendlichen in Kontakt zu kommen.

Wir haben innerhalb dieser 5 Tage auch ziemlich viel fuer unsere Arbeit hier mit den Kindern gelernt. Es war einfach cool. Ist nur gar nicht so einfach zu sagen, was wir genau gelernt haben.
Wir haben unter anderem mit dem sogenannten „Memorybook – The hero within me“ gearbeitet. Dieses Heft zeigt, dass in jedem ein Held steckt. Am Anfang hat man ein Bild von sich selber gemalt, wie man sich sieht. Es gab auch eine Seite „My familiy road“. Also vielleicht kann man sagen, dass man sich durch dieses Buch mit seiner Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auseinander setzt. Mit positiven und negativen Dingen eben. Auf einer Seite sollte man auch seinen eigenen Held aufmalen und auf einer anderen das Monster im eigenen Leben. Das konnte sowohl Schuechternheit sein, als auch Personen.
Wir haben uns nicht nur mit diesem Buechlein beschaeftigt. Uns wurde auch beigebracht, wie man -naja- gut zu hoert. Counselling in Englisch. Wir haben wirklich viel gelernt.
War nur schade, dass der Workshop waehrend der Ferien war. So konnten wir die Ferien nicht mit den Kindern verbringen, dabei hatten wir echt schöne Dinge für sie gaplant. Aber man kann ja nicht alles haben…

Aussicht aus dem Seminarraumfenster


Dann sind wir seit 1 ½ Wochen schon wieder hier. In der Zeit sind wir aus unserem alten superschoenen großen Zimmer ins Volunteerhaus umgezogen. Hauptsaechlich, weil wir gemerkt haben, dass wir Volunteers mehr Platz haben als die Kinder. Das geht natuerlich nicht!! Unser altes Zimmer wird bald an ein paar von den kleinen Jungs abgegeben. Genauer gesagt an vier. Zwei sind HIV-Positiv und die andern Beiden sind die Juengsten in den großen Schlafraum von Jungen. Wir haben uns die vier rausgepickt, die mehr Schlaf brauchen. Das Volunteerhaus hat so einige Vorteile J. Wir haben jetzt unser eigenes Bad. Das ist ziemlich cool. Unser eigentliches Zimmer ist jetzt kleiner. Aber dafuer haben wir jetzt einen Gemeinschaftsraum, so ein Mischmasch aus Kueche, Flur und Wohnzimmer. Das zweite Zimmer hier bewohnt zur Zeit Johann.
Also seit letztem Freitag haben wir auch wieder neue Freiwillige. Sind im Moment nur Deutsche hier. Also Johann ist auch mit den Eine Welt NETZ in Suedafrika. Eigentlich ist er in Johannesburg untergebracht, in dem anderen Center von Amazing Grace. Aber jetzt besucht er uns einfach mal fuer nen Monat. Er ist voll ueberraschend hier aufgetaucht. Die Jennifer ist auch am Freitag angekommen. Sie ist von AWSOME Travel und bleibt auch fuer 4 Wochen. Einen weiteren neuen Freiwilligen haben wir nocht zu bieten: den Sascha aus Bayern. Er ist schon oefter hier gewesen und dieses Mal auf eigene Faust. Jaja, hier passiert schon einiges.
Seit Freitag ist Grace auch hier in Malelane. Also Grace ist die Gründern von Amazing Grace, daher auch der Name. Mit ihr hatten wir bis jetzt nicht so viel Kontakt. Nur ganz am Anfang, als wir in Johannesburg angekommen sind. Koennt ja noch mal zu unserm ersten Eintrag aus Suedafrika zurueck „blaettern“. Wir hatten ein Meeting mit allen Staffmembers und ein Einzelmeeting mit Grace. Einige Sachen, die uns hier aufgefallen sind konnten wir da ansprechen.
Wir haben jetzt noch etwas neues eingefuehrt. Eine neues rein und rausgehsystem. Also bis jetzt gab es nur die Regel, dass kein Kind das Heim verlassen darf. Da hat sich aber niemand dran gehalten. Jetzt werden die Tore wirklich immer geschlossen sein nach der Schule und die Kinder koennen nur noch mit einem sogenannten Permission-Ticket raus aus dem Heim. Und natuerlich wird kontrolliert, ob sie die Erlaubnis hatten raus zu gehen, wenn wir sie wieder rein lassen, anhand dieses Tickets. Wenn nicht, dann gibt es als Strafe einen Entzug von Privilegien. Das heißt zum Beispiel, dass sie an einer Movienight nicht teilnehmen duerfen. Auf diesem Ticket steht auch wann die Kinder wieder zurueck sein muessen. Wenn sie nicht pünktlich sind wird das natuerlich auch Konsequenzen haben. Das ganze ist fuer die Sicherheit der Kinder. Wir hoffen, dass alle Staffmembers mitarbeiten und es verstanden haben.
Ganz liebe Gruesse an alle, die mal wieder vorbei geschaut haben !

2 Kommentare:

Jörg Basler hat gesagt…

Hallo!
Schöner wieder was zu hören.
Immer wieder was Spannendes ... und die Bilder:-).


Ich hab mal einen Film zu einem Bootcamp in Amiland gesehen, in dem nicht bestraft, sondern nur belohnt wurde. Nur mit gutem Verhalten konnte man sich Privilegien erarbeiten. Also, wer positv aufviel kam auf ein höheres Level. Damit hatten die extremen Erfolg.
Dabei ging es um so einfache Dinge, wie eigene Hausschuhe oder feste Sitzplätz. Rückfallqoute von nur 14% sonst 48% und vor allem hatten sie eine auffallend gute Stimmung im Lager, weil alle darum bemüht waren positv aufzufallen:-).
Tschüss
Papa

Anonym hat gesagt…

hey paula. alles gut? hab grad mal alles hier etwas seit langeer zeit wieder gelesen. darf man fragen was dein held ist? weurd mich mal interessieren. vielleicht superman.batman.oder doch eher catwoman ;) ... hab dich lieb :-* thomas