Montag, 23. November 2009

Wir leben noch...


also seit unserem letzten Eintrag ist wirklich eine Menge passiert !

Die abendlichen Lesegruppen machen wir nach wie vor. Mitlerweile sehen wir Beide auch, dass die Kinder sich wirklich verbessern. Und vor allem haben sie Spaß am Lesen, was uns sehr wichtig ist. Wir haben in den letzten Wochen das Internet nach Songtexten durchstöbert, um mit den Kindern ihre Lieblingslieder zu lernen. Jetzt wollen wir aber langsam wieder dazu übergehen, zu Büchern zu greifen.

Im Moment werden hier in Südafrika Examen geschrieben. Das Schuljahr endet im Dezember. Deswegen wird zwar nach wie vor die „Homeworktime“ um drei Uhr eingehalten, jedoch gibt es kaum noch Hausaufgaben zu erledigen. Entweder haben die Kinder nämlich ihre Examen hinter sich und befinden sich jetzt in einer wohl verdienten Ruhephase oder sie müssen für ihre Examen lernen. Seit letzter Woche machen die südafrikanischen Freiwilligen daher mit den Kindern Theatergruppen, Sportgruppen und was ihnen sonst noch so einfällt.

Das Wetter leidet seit circa einer Woche unter extremen Schwankungen. Die letzten zwei Tage hat es den ganzen Tag geregnet. Und es war tierisch kalt. Zumindest waren wir die Kälte nicht mehr gewohnt. Da haben wir dann erstmal gemerkt, wie nervig es sein kann, nur kaltes Wasser zu haben. Morgens wird man dann von den Schreien des jeweils Anderen, der schon unter der „Dusche“ steht geweckt (naja, ganz so schlimm war es nicht). Doch die Laune haben wir uns nicht verderben lassen. Am Morgen von Lauras Geburtstag wurde mit den Kindern im Regen getanzt. Bei uns sah das eher lustig aus, doch bei den Kindern saß jeder Schritt. Es ist immer wieder total toll die Kinder tanzen zu sehen!

Vor etwas mehr als einer Woche hat es so stark geregnet, dass unser Volunteerhaus dem Wasser nicht mehr standhalten konnte. In einigen Ecken ist Wasser reingelaufen und wir mussten unser Hab und Gut schleunigst auf Tische, Stühle und unser Bett verteilen. Das war am Abend eines unglaublich heißen Tages. Doch die meisten haben sich über den Regen gefreut, sich aus- oder umgezogen und sind schreiend, kreischend und lachend durch den Regen gerannt. Auf der Straße haben sich innerhalb von Minuten kniehohe Pfützen gesammelt, in denen wir dann baden gegangen sind. Die Kinder haben Radschläge auf der Straße gemacht und waren ganz aufgeregt. Es hat gedonnert, als würde der Himmel über uns zusammenbrechen. Am nächsten Tag waren es dann wieder 35 Grad. Ein wahres „Aprilwetter“!

Seit ein paar Wochen ist vor allem Paula damit beschäftigt,
zwei bis drei Mal die Woche mit den Kindern zum Optiker zu gehen.
Sie hat dort angefragt, ob es ihnen möglich wäre, die Kinder
ehrenamtlich zu untersuchen. Letztenendes wird jetzt mit allen
Kindern des Centres, die schon zur Schule gehen (also etwa 30!)
einen Sehtest gemacht. Sollte sich herausstellen, dass sie eine Brille brauchen (bisher sind es 2), wird diese vom Optiker finanziert. Zwei andere Kinder wurden schon kostenlos zu einem Spezialisten überwiesen und bei einem Mädchen wurde eine Störung festgestellt, die anders wahrscheinlich nicht aufgefallen wäre. Wir sind super dankbar dafür. Die Optikerin hat uns sogar gebeten, alle zwei Jahre mit den Kindern wieder zu kommen und jedes Kind, das neu ins Centre kommt vorbei zu bringen.


In der Kirche haben wir eine Therapeutin kennengelernt, die auf unsere Anfrage hin ab 2010 einmal wöchentlich kommen wird, um mit den kleinsten Kindern zu spielen. Eine andere Therapeutin möchte auch ehrenamtlich helfen, kann aber die Transportkosten nicht tragen. Da wird momentan noch überlegt, wie man das finanzieren kann aber wahrscheinlich wird sie ab nächstem Jahr mehrmals die Woche für die älteren Kinder da sein.

Seit circa zwei Wochen ist Cynthia mit in unserem Freiwilligenteam, dass nur noch aus drei Freiwilligen besteht. Johann ist gestern wieder zurück in das andere Centre von Amazing Grace bei Johannesburg gereist. Eingewiesen haben wir Cynthia so gut wir konnten. Auch eine Siswativokabelliste hatten wir für sie vorbereitet. Es ist nämlich manchmal ganz gut ein paar Wörter in Siswati zu können. Die Kinder können so nicht vorgeben einen nicht zu verstehen und die anderen Mitarbeiter freuen sich immer total, wenn man sie zumindest in ihrer Sprache grüßen kann und sich nach ihrem Befinden erkundigen kann. Cynthia kommt aus der Schweiz. Bevor sie zu Amazing Grace gekommen ist war sie schon vier Wochen in Südafrika, in einem Affenrehabilitationszenter.

Direkt am Anfang haben wir mit ihr (mal wieder) die Bücherei auf Vordermann gebracht. Bis jetzt sieht sie auch noch einigermaßen ordentlich aus. Ein wirklich funktionierendes Ausleihsystem muss allerdings immer noch her.
Letztes Wochenende haben Cynthia und Laura einen Tanzabend oder einen „Ballroomdance-Evening“ mit den Kindern gemacht. Vorbereitet hatten sie Standartänze, die sie in der Schweiz und Deutschland in der Tanzschule gelernt hatten. Nicht so einfach war, dass Beide natürlich nur die Damenschritte wirklich sicher tanzen.
Alle Kinder die Interesse hatten konnten Chachacha und Discofox lernen. Wieder einmal war man beeindruckt von dem Taktgefühl vieler Kinder. Schritte und Kombinationen für die wir Wochen gebraucht haben hatten einige innerhalb von Minuten raus.

Nun noch eben zu dem größten Projekt, das wir schon seit Wochen im Kopf haben und jetzt endlich gestartet haben. „Christmasdreams for the Amazing Grace Children’s Home“.
Vom 14. Dezember bis zum 24. Dezember können alle die helfen möchten zum Centre kommen und ihr Bestes für die Kinder geben. Ob es basteln, malen, zeichnen, spielen, streichen oder reparieren ist. Bei Amazing Grace gibt es einiges zu tun. Schön wäre es zum Beispiel wenn die Kinder neue Matratzen bekommen würden. Viele sind nämlich sehr durchgelegen. Einige Dächer sind undicht. Und da ab dem 11. Dezember Ferien sind, wäre es auch sehr schön wenn sich ein paar Leute finden würden, die einfach nur Zeit mit den Kindern verbringen.
Mit den „Chirstmasdreams“ (Weihnachtsträumen) versuchen wir Beiden die Hilfsbereitschaft der Außenstehenden zu koordinieren. Schon oft wurden wir angesprochen und gefragt wir man helfen kann.
Am 29. November wird es ein erstes Treffen geben zu dem möglichst alle die helfen möchten kommen. Alle Helfer werden wir im Heim rumführen. Danach machen wir zusammen ein Brainstorming und werden die Projektwoche im Dezember soweit es geht planen. Letzten Sonntag haben wir Flyer verteilt. Wir hoffen unser Idee stößt auf große Resonanz !!

Nicht nur vor Ort kann man was tun, auch ihr könnt helfen. Wenn ihr Ideen habt schreibt uns einfach an (Laura: LauBasler@gmx.de, Paula: paunij@hotmail.com).

3 Kommentare:

Jörg Basler hat gesagt…

Hallo!
Man Ihr seid ja richtig kreativ. Toll!
Die Geschichte mit dem Optiker finde ich großartig und dass ihr Euch immer wieder was Schönes für die Kinder einfallen lasst, Tanzen, Chirstmasdreams. Wenn die Kinder das Tanzen allerdings sooo schnell lernen, seid ihr ja schon nach zwei veranstaltungen durch :-)
Tschüss
Papa

Anonym hat gesagt…

hey... die regenfotos sehen voll toll aus. jede menge spaß würde ich mal sagen :D und natürlich typisches wetter für lauras geburtstag!
finde es auch ziemlich beeindruckend was ihr da alles auf die beine stellt. immer wieder neue und gute ideen.
hoffe das ihr viele mithelfer findet und eine schöne weihnachtszeit habt.
liebe grüße anke

Sarah Ohst hat gesagt…

Hallo ihr Zwei. Hoert sich echt super an. Toll, dass ihr das mit dem Optiker, der Tanz- und Weihnachtsveranstaltung auf die Beine stellt. Ist bestimmt ein super Gefuehl zu sehen, dass man so viel bewirken kann! Ich hoffe, dass eure Christmasdream-Aktion allen viel viel Spass bringt - aber das wird es sicher!
Liebe Gruesse Sarah